Proteste in Panama: Indigene fordern Rückgabe ihrer Territorien und blockieren wichtige Straßen
Indigene Organisationen haben in Panama gleich mehrere Abschnitte der Interamericana, des zentralamerikanischen Teils der Panamericana, blockiert. Somit behindern sie den Autoverkehr auf einer der wichtigsten Straßen des Landes, die von der Grenze zu Costa Rica bis in die Provinz Darién an der Grenze zu Kolumbien verläuft.
En Chepo, originarios Wounaan se movilizan a la carretera Panamericana frente a la garita de Chepo para continuar con la protesta nacional conforme lo anunciaron las autoridades tradicionales de la Coordinadora Nacional de los Pueblos Indígenas de Panamá (COONAPIP)... pic.twitter.com/j2MiCHKcMy
— Valerio Abrego Jiménez (@valerio_abrego) July 20, 2022
Zu den Protesten gegen die illegale Ausbeutung der indigenen Territorien durch Privatpersonen hatte der Nationale Verband der indigenen Völker von Panama (COONAPIP) aufgerufen. Die Organisation kündigte Straßenblockaden nahe der Ortschaften Alto Bayano, Ipetí Emberá, Pueblo Nuevo, Puerto Lara, Chepo, Puente Bayano und im Landkreis Ngäbe-Buglé an. COONAPIP forderte die Teilnehmer auf, die Proteste aufrechtzuerhalten, bis die Regierung den Indigenen endlich Gehör schenke, die sich hintergangen und diskriminiert fühlten.
Autoridades tradicionales de la COONAPIP acompañan a un grupo de originarios Gunas en la Cinta Costera, en la protesta exigiendo al gobierno nacional el reconocimiento y respeto a la seguridad territorial de los 7 pueblos indígenas del país y el apoyo a la lucha popular social... pic.twitter.com/ig4PakUN7O
— Valerio Abrego Jiménez (@valerio_abrego) July 20, 2022
Linares García, der Sprecher des indigenen Landkreises Madugandí, sagte in einem Interview für die spanische Nachrichtenagentur EFE:
"Nicht indigene Siedler fallen illegal in unsere Territorien ein, wobei sie Bäume fällen und die Umwelt verschmutzen."
An der Blockade einer Brücke über dem See Bayano ungefähr 100 Kilometer von Panama-Stadt entfernt nahmen mehr als 100 Menschen teil. Die Demonstranten trugen Transparente mit der Losung: "Wir verkaufen nicht unseren Boden, wir schützen unseren Boden."
Die Indigenen-Proteste entfalten sich vor dem Hintergrund der seit etwa drei Wochen andauernden Demonstrationen gegen steigende Preise, bei denen auch Reformen im sozialen, wirtschaftlichen und Bildungsbereich gefordert werden. Obwohl die Regierung und die Gewerkschaften im Dialog miteinander sind, gehen die Straßenproteste weiter.
Inzwischen gibt es erste negative Auswirkungen der zahlreichen Straßensperren. In vielen Läden und Supermärkten kommt es zu Engpässen bei Waren des täglichen Bedarfs. Gleichzeitig werden Lebensmittel teurer. In den sozialen Netzwerken machen Videos mit leeren Regalen die Runde.
Supermercados panameños sufren de un serio desabastecimiento Vitrinas vacías y sin productos fueron filmadas por los visitantes de varios supermercados de la Ciudad de Panamá, que han sufrido un serio desabastecimiento debido a la crisis y las protestas en el país. pic.twitter.com/AigYIay3x1
— Franco Fuentes 🇸🇻 (@franfuentessv) July 20, 2022
Die wirtschaftliche Situation in dem zentralamerikanischen Land spitzt sich vor dem Hintergrund des Ukraine-Kriegs zu, der die Brennstoffpreise in die Höhe getrieben hat. Panama ist beinahe zu 100 Prozent von Treibstoffimporten abhängig. Im Land gibt es keine einzige Erdölraffinerie. Eine der Forderungen der Gewerkschaften ist es, die Benzinpreise zu deckeln.
Mehr zum Thema - Peru bittet UNO um Hilfe im Kampf gegen Nahrungsmittelkrise
Durch die Sperrung von RT zielt die EU darauf ab, eine kritische, nicht prowestliche Informationsquelle zum Schweigen zu bringen. Und dies nicht nur hinsichtlich des Ukraine-Kriegs. Der Zugang zu unserer Website wurde erschwert, mehrere Soziale Medien haben unsere Accounts blockiert. Es liegt nun an uns allen, ob in Deutschland und der EU auch weiterhin ein Journalismus jenseits der Mainstream-Narrative betrieben werden kann. Wenn Euch unsere Artikel gefallen, teilt sie gern überall, wo Ihr aktiv seid. Das ist möglich, denn die EU hat weder unsere Arbeit noch das Lesen und Teilen unserer Artikel verboten. Anmerkung: Allerdings hat Österreich mit der Änderung des "Audiovisuellen Mediendienst-Gesetzes" am 13. April diesbezüglich eine Änderung eingeführt, die möglicherweise auch Privatpersonen betrifft. Deswegen bitten wir Euch bis zur Klärung des Sachverhalts, in Österreich unsere Beiträge vorerst nicht in den Sozialen Medien zu teilen.