Nahost

Normalisierung der Beziehungen zu Israel: Biden schickt Top-Berater zu Gesprächen mit Bin Salman

Hochrangige Beamte des Weißen Hauses trafen am Donnerstag in Saudi-Arabien ein, mutmaßlich auf Anweisung von US-Präsident Joe Biden, um die Möglichkeit eines Normalisierungsabkommens zwischen Riad und Tel Aviv zu sondieren.
Normalisierung der Beziehungen zu Israel: Biden schickt Top-Berater zu Gesprächen mit Bin SalmanQuelle: AFP © Drew Angerer

Präsident Joe Biden hat seinen nationalen Sicherheitsberater Jake Sullivan am Donnerstag nach Saudi-Arabien entsandt – zu Gesprächen mit dem de facto Anführer des Königreichs, Kronprinz Mohammed bin Salman. Das Weiße Haus drängt seit längerer Zeit auf eine Normalisierung der Beziehungen zwischen dem Golfstaat und Israel.

Wie das Weiße Haus in einer kurzen Erklärung mitteilte, sei Sullivan am Donnerstag in Dschidda eingetroffen, um mit dem Kronprinzen und anderen saudischen Beamten zu sprechen. In den ausführlichen Gesprächen sei es um Initiativen zur "Förderung einer gemeinsamen Vision für einen friedlicheren, sichereren, wohlhabenderen und stabileren Nahen Osten" gegangen. Aber auch um die Bemühungen um ein dauerhaftes Ende des jahrelangen Konflikts zwischen den Saudis und den mit Iran verbündeten Huthis im Jemen.

Sullivan und der Kronprinz hätten sich zudem über die Hoffnungen der Regierung Biden ausgetauscht, die Beziehungen zwischen Israel und Saudi-Arabien zu normalisieren, so ein mit der Angelegenheit vertrauter Beamter des Nationalen Sicherheitsrates des Weißen Hauses.

Die staatliche saudische Presseagentur bestätigte das Treffen. Sie erklärte aber nur, dass die beiden Seiten "die strategischen Beziehungen zwischen Saudi-Arabien und den USA und Möglichkeiten zu deren Ausbau in verschiedenen Bereichen sowie die jüngsten regionalen und internationalen Entwicklungen von beiderseitigem Interesse" erörtert hätten.

Ein Normalisierungsabkommen mit Saudi-Arabien, dem mächtigsten und wohlhabendsten arabischen Staat, könnte die Region umgestalten und Israels Ansehen stärken. Die Vermittlung eines solchen Abkommens ist jedoch ein schwieriges Unterfangen, da das Königreich erklärt hat, es werde Israel nicht offiziell anerkennen, bevor der jahrzehntelange israelisch-palästinensische Konflikt nicht gelöst ist. Hinzukommt, dass der jüngste Deal zwischen Iran und Saudi-Arabien vermutlich eine geheime Klausel enthält, wonach die Saudis keine Normalisierung der Beziehungen zu dem jüdischen Staat anstreben dürfen. Israel hat in letzter Zeit versucht, im Nahen Osten eine Allianz unter US-Führung gegen Iran zu schmieden.

Riad strebt selbst seit langem einen NATO-ähnlichen Vertrag über die gegenseitige Sicherheit an, der die USA dazu verpflichten würde, im Falle eines Angriffs auf Saudi-Arabien dem Land zu Hilfe zu kommen. Außerdem ist Riad am Aufbau eines zivilen Atomprogramms interessiert, das von den USA überwacht und unterstützt werden soll. Und Saudi-Arabien liebäugelt nicht zuletzt mit der Möglichkeit, fortschrittlichere Waffen aus US-Produktion zu erwerben.

Mehr zum Thema - Israelischer Präsident fordert USA zur Vermittlung zwischen Israel und Saudi-Arabien auf

Durch die Sperrung von RT zielt die EU darauf ab, eine kritische, nicht prowestliche Informationsquelle zum Schweigen zu bringen. Und dies nicht nur hinsichtlich des Ukraine-Kriegs. Der Zugang zu unserer Website wurde erschwert, mehrere Soziale Medien haben unsere Accounts blockiert. Es liegt nun an uns allen, ob in Deutschland und der EU auch weiterhin ein Journalismus jenseits der Mainstream-Narrative betrieben werden kann. Wenn Euch unsere Artikel gefallen, teilt sie gern überall, wo Ihr aktiv seid. Das ist möglich, denn die EU hat weder unsere Arbeit noch das Lesen und Teilen unserer Artikel verboten. Anmerkung: Allerdings hat Österreich mit der Änderung des "Audiovisuellen Mediendienst-Gesetzes" am 13. April diesbezüglich eine Änderung eingeführt, die möglicherweise auch Privatpersonen betrifft. Deswegen bitten wir Euch bis zur Klärung des Sachverhalts, in Österreich unsere Beiträge vorerst nicht in den Sozialen Medien zu teilen.