Europa

Vergewaltigung in Verbindung mit barbarischer Folter erschüttert Frankreich

Am Freitag ist es in Nordfrankreich zu einem schweren Sexualdelikt gekommen. Der Zustand des Opfers sei so schockierend gewesen, dass das Krankenhaus eine psychologische Abteilung für das Personal einrichtete. Der Chef der Sozialisten warnte, den Fall rassistisch zu nutzen.
Vergewaltigung in Verbindung mit barbarischer Folter erschüttert FrankreichQuelle: www.globallookpress.com © Vincent Isore/imago stock&people

In Frankreich hat sich Ende letzter Woche ein besonders grausamer und verstörender Vergewaltigungsfall ereignet. Wie die Nachrichtenplattform NIUS am Sonntag unter Berufung auf französische Medien berichtete, drang im nordfranzösischen Cherbourg am 4. August der Täter in die Wohnung einer Frau ein, schlug sie zusammen, vergewaltigte sie und ließ sie anschließend schwer verletzt zurück.

Unter ungeklärten Umständen wurde die Frau am Morgen von Feuerwehr und Polizei in ihrer Wohnung aufgefunden und in ein Krankenhaus gebracht. Die behandelnden Ärzte diagnostizierten eine Durchlöcherung von Dick- und Dünndarm sowie des Bauch- und Zwerchfells, dazu eine Ansammlung von Luft zwischen Lunge und Brustkorb (Pneumothorax) und Rippenbrüche.

Täter war für Sexualdelikte bereits polizeibekannt

Die Frau soll noch im Koma liegen. Ihre Überlebenschancen sind unklar. Einige Pfleger sollen so schockiert über den Zustand der Frau gewesen seien, dass sie in Tränen ausbrachen. Das Krankenhaus habe eine psychologische Abteilung für das Personal eingerichtet.

Beim Täter soll es sich um den 18-jährigen Oumar N. handeln. Nach seiner Festnahme durch die Polizei am 10. August soll er die Tat bereits gestanden haben, "lakonisch" und ohne den "Hauch von Empathie", wie es in Medienberichten hieß. Für die Tat soll er einen 75 Zentimeter langen Besenstiel verwendet haben. Oumar N. war der Polizei bereits bekannt, unter anderem aufgrund von mehreren Sexual- und Gewaltdelikten, eines davon begangen an seiner vierjährigen Schwester.

Die Staatsanwaltschaft erhob Anklage wegen "Vergewaltigung in Verbindung mit Folter oder Akten der Barbarei". Bei einer Verurteilung droht Oumar N. die lebenslange Haft.

Chef der Sozialisten warnt vor Rassismus

Politiker streiten unterdessen über die Beurteilung des Falls. Olivier Faure, Vorsitzender der Sozialistischen Partei, sagte, Kriminelle müssten für Verbrechen verurteilt werden, egal ob sie "Oumar, Francis, Michel, Emile, Guy oder Patrice" hießen. Außerdem warnte Faure davor, eine "abscheuliche Tat zu nutzen", um zu unterstellen, dass Einwanderer Vergewaltiger seien. Dies sei "rassistisch".

Der ehemalige Präsidentschaftskandidat der Partei "Renconquête!" (Deutsch: Rückeroberung), Éric Zemmour, schrieb auf X (ehemals Twitter), er träume von einem Frankreich, "in dem das, was in Cherbourg für diese 29-jährige Frau, die derzeit mit dem Tod ringt, geschehen ist, nicht mehr passieren kann".

Julien Odoul, Abgeordneter in der Nationalversammlung für die Partei "Rassemblement National", warf der französischen Regierung fehlendes Mitleid und Doppelmoral vor. Bislang sei kein Minister am Bett des Opfers erschienen, so Odoul, oder habe das verantwortliche medizinische Personal begrüßt. In der Tat sollen sich bislang weder Präsident Emmanuel Macron noch Premierministerin Élisabeth Borne zu dem Fall geäußert haben.

Ausländer bei sexueller Gewalt überrepräsentiert

Aus Anlass des grausamen Verbrechens entkräftete der X-Nutzer Marc Vanguard die Warnung Faures vor Rassismus unter Bezugnahme auf statistische Zahlen. Demnach verdoppelte sich sexuelle Gewalt in den letzten zehn Jahren in den vier größten Mitgliedsstaaten der EU, Deutschland, Frankreich, Italien und Spanien. Der Ausländeranteil unter den Angeklagten betrug 30 Prozent und überstieg den Anteil der Einheimischen um das Vierfache.

Auch in Frankreich sind Ausländer unter Personen, die für sexuelle Gewalt angeklagt werden, deutlich überrepräsentiert. Insbesondere Afrikaner werden dreimal häufiger angeklagt als Franzosen. Bei sexueller Gewalt gegen Kinder sind Ausländer mit 20 bis 30 Prozent überrepräsentiert.

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