Olaf Scholz: Ungeimpfte sollen Corona-Tests selbst zahlen – "Wir sind keine Aliens"
Geht es nach dem SPD-Kanzlerkandidaten Olaf Scholz, so sollen Corona-Tests von Ungeimpften bald durch diese selbst bezahlt werden. Wann genau, lässt der derzeitige Vizekanzler und Bundesfinanzminister in der Talkshow Brigitte live noch offen und spricht von einem "Zeitpunkt in naher Zukunft". Scholz argumentiert, es sei nicht einzusehen, warum der deutsche Staat die Tests bezahlen solle, wenn es die "bessere Alternative des Impfens" gibt und jeder die Möglichkeit zum Erhalt einer Corona-Impfung gehabt hat.
Scholz zielt damit in eine ähnliche Richtung wie bereits der bayerische Ministerpräsident Markus Söder (CSU), der angeregt hatte, dass ungeimpfte Bürger die PCR- und Schnelltests künftig selbst bezahlen sollen.
Olaf Scholz macht deutlich:
"Ich finde nicht, dass es da um Strafe geht."
Daher plädiert der Vizekanzler dafür, dass es Ausnahmen geben solle für Personen, die sich aus gesundheitlichen Gründen nicht impfen lassen können oder für die es keine Impfempfehlung gibt – wie zum Beispiel für Kinder. An Schulen und Betrieben solle es weiterhin kostenlose Corona-Tests geben. Für alle anderen sollen die Tests "so billig wie möglich sein" – aber eben nicht kostenlos.
Der SPD-Politiker nutzt die Talkshow, um eindringlich für Corona-Impfungen zu werben. Die sei "für einen selbst besser – und auch für alle, die man liebt". Er appelliert:
"Wir müssen es noch besser hinkriegen, mehr Menschen zum Impfen zu bewegen."
Scholz ist sich sicher, man müsse sich keine Sorgen um Nebenwirkungen machen. Er zählt auf, dass es bereits Millionen von geimpften Menschen gebe. Und an die beiden interviewenden Journalistinnen gewandt sagt Scholz:
"Wir sitzen hier. Wir sind keine Aliens geworden. Es ist uns nichts passiert. Das ist doch eigentlich eine vertretbare Sache."
Im Verlauf des Interviews nimmt der SPD-Kanzlerkandidat Stellung zu weiteren im Wahlkampf relevanten Themen. Er spricht sich beispielsweise für einen Mindestlohn von 12 Euro aus, der würde seiner Meinung nach "zehn Millionen Menschen in Deutschland ein besseres Gehalt bringen – und die meisten davon sind Frauen". Auf Anfrage der Brigitte-Journalistinnen macht Scholz deutlich, eine Bundesregierung unter ihm als Kanzler würde zur Hälfte aus Frauen bestehen.
Scholz wird auch zu persönlichen Angelegenheiten befragt, etwa ob seine Ehefrau Britta Ernst, die brandenburgische Bildungsministerin, weiterarbeiten werde, wenn er Bundeskanzler würde – für den derzeitigen Finanzminister eine empörende Frage. Am Ende des Gesprächs entschuldigt sich die Interviewerin und formuliert, dies sei "die dusseligste Frage, die ich in den vergangenen Monaten gestellt habe".
Der SPD-Kanzlerkandidat, der als Dritter – nach der Grünen-Kanzlerkandidatin Annalena Baerbock (am 1. Juli) und dem Unions-Kanzlerkandidaten Armin Laschet (am 7. Juli) – von Brigitte Live interviewt wurde, bemüht sich, ein entschiedenes aber nahbares Bild abzugeben. Über sich selbst als 20-Jähriger, ein kapitalismuskritisches Mitglied der Jusos, äußert Scholz:
"Der damalige Olaf Scholz hätte mich, glaube ich, ganz okay gefunden. Aber er wäre nicht mit allem einverstanden, was ich heute so sage."
Als persönliche Note berichtet Scholz, er sei eigentlich ein Langschläfer, obwohl er schon "lange nicht mehr dazu gekommen" sei, und er wäre durch seine Frau zum Abnehmen und Joggen motiviert worden. Er schätze es, ohne Musik zu laufen und – da er meistens in sich ruhe – müsse er nicht erst durch das Laufen seine Gedanken beruhigen. Der Vizekanzler betont:
"Ich denke eigentlich auch nicht viel über irgendwelche Sachen nach."
Mehr zum Thema - Scholz doch noch Kanzler? – "Stimmung bewegt sich Richtung SPD"
Durch die Sperrung von RT zielt die EU darauf ab, eine kritische, nicht prowestliche Informationsquelle zum Schweigen zu bringen. Und dies nicht nur hinsichtlich des Ukraine-Kriegs. Der Zugang zu unserer Website wurde erschwert, mehrere Soziale Medien haben unsere Accounts blockiert. Es liegt nun an uns allen, ob in Deutschland und der EU auch weiterhin ein Journalismus jenseits der Mainstream-Narrative betrieben werden kann. Wenn Euch unsere Artikel gefallen, teilt sie gern überall, wo Ihr aktiv seid. Das ist möglich, denn die EU hat weder unsere Arbeit noch das Lesen und Teilen unserer Artikel verboten. Anmerkung: Allerdings hat Österreich mit der Änderung des "Audiovisuellen Mediendienst-Gesetzes" am 13. April diesbezüglich eine Änderung eingeführt, die möglicherweise auch Privatpersonen betrifft. Deswegen bitten wir Euch bis zur Klärung des Sachverhalts, in Österreich unsere Beiträge vorerst nicht in den Sozialen Medien zu teilen.