Die Deutschen sind unzufrieden, aber die Ampel lobt sich
Jüngste Umfragen belegen, wie sehr die Sicht der Bundesregierung auf sich selbst (und auch die der Medien) und die der Bevölkerung divergieren. In einem Interview mit der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung erklärte der SPD-Fraktionschef Rolf Mützenich, die Ampelkoalition habe "abseits der B-Note eine sehr positive Zwischenbilanz". Die B-Note ist in Sportarten wie Eiskunstlauf die Benotung des künstlerischen Ausdrucks, im Gegensatz zur A-Note, die für die technische Qualität steht.
Die Umfragewerte der Koalition sind allerdings auf den tiefsten Wert seit Beginn der Legislaturperiode gefallen. Alle Ampelparteien zusammen erreichten im neuesten "Sonntagstrend" des Meinungsforschungsinstituts Insa zusammen nur noch 39 Prozent, hätten also im Falle einer Neuwahl keine Mehrheit. Die SPD verharrte auf 19 Prozent, die Grünen sanken auf 13 Prozent und die FDP verblieb bei 7 Prozent.
In der Opposition stieg die CDU um ein Prozent auf 27 Prozent, die AfD liegt stabil bei 20 Prozent, die Linke bei 5,9 Prozent und 9 Prozent würden an sonstige Parteien vergeben.
Weit ausgeprägter als der Absturz bei der Sonntagsfrage ist jedoch die Unzufriedenheit mit der Arbeit der Regierung. Ganze 23 Prozent erklärten, dass sie mit der Arbeit der Koalition zufrieden seien, 70 Prozent sind es nicht. Selbst die Anhänger der Koalitionsparteien teilen Mützenichs Einschätzung nicht. Einzig unter den Wählern der Grünen sind die Zufriedenen mit 56 Prozent noch in der Mehrheit.
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