Luftangriffe auf Kuba? Bürgermeister von Miami will das "in Betracht ziehen"
Martialische Töne aus Miami nach den Protesten auf Kuba. Der Bürgermeister der Metropole im US-Bundesstaat Florida hat indirekt ein militärisches Eingreifen der USA gefordert. Auf die Frage, ob er Luftangriffe in Kuba vorschlage, antwortete der kubanisch-US-amerikanische Republikaner gegenüber dem Nachrichtensender Fox News:
"Was ich vorschlage, ist, dass diese Option eine ist, die erforscht werden muss, und eine, die nicht einfach verworfen werden kann."
Suarez ist ein in Miami geborener Anwalt, dessen Vater der erste kubanischstämmige Bürgermeister von Miami war. Seine indirekte Aufforderung zu einer Militärintervention begründete Suarez mit einem Verweis auf die Interventionen 1989 in Panama unter Präsident George Bush und die US-Luftangriffe in Jugoslawien als Teil der NATO-Operation im Kosovo-Krieg im Jahr 1999. Suarez sagte:
"Sie setzten Noriega ab und das Land hatte jahrzehntelang eine friedliche Demokratie. Und Präsident Clinton im Kosovo, der mit Luftangriffen in einer humanitären Angelegenheit eingriff."
In seinem Fox-Interview wurde Suarez auch nach einer Twitter-Nachricht von Ben Rhodes gefragt, einem Leiter des US-Außenministeriums unter dem ehemaligen Präsidenten Barack Obama, der viele der wirtschaftlichen Beschränkungen gegen Kuba aufgehoben hatte. Obamas Nachfolger, Donald Trump, hatte den Großteil der Beschränkungen wieder eingeführt. Rhodes forderte Präsident Biden per Twitter dazu auf, das "grausame Embargo" aufzuheben.
The Cuban people suffer doubly from a repressive government and a cruel US embargo. They deserve policies that empower them and help them improve their lives https://t.co/yyZehwnZD5
— Ben Rhodes (@brhodes) July 12, 2021
Suarez jedoch sieht das anders: "Ich denke nicht, dass das Embargo überhaupt grausam ist", so der Politiker. Gegenüber der Zeitung Miami Herald ruderte Suarez anschließend wieder leicht zurück. Er trete nicht für Luftangriffe oder irgendeine spezifische Form der militärischen Intervention ein, aber irgendeine Form der militärischen Mobilisierung sollte ernsthaft in Betracht gezogen werden. Er sei kein Militärexperte. Deswegen werde er "nicht hier sitzen und mich dazu äußern, welche Art von militärischer Intervention eingesetzt werden sollte".
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