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Patruschew zur Sprengung von Nord Stream: Fragen Sie die Amerikaner

Am Mittwoch ist ein Artikel des Journalisten Seymour Hersh über die Beteiligung der USA an der Nord-Stream-Sabotage erschienen. Auf die Frage, ob der Autor recht hat, antwortete der Sekretär des russischen Sicherheitsrates diskret: Dies müsse man Washington fragen.
Patruschew zur Sprengung von Nord Stream: Fragen Sie die AmerikanerQuelle: AFP © Dänemarks Verteidigungsministerium

Am Mittwoch hat der US-amerikanische Journalist Seymour Hersh einen Artikel über eine angebliche Täterschaft der US-Regierung am Anschlag auf die Nord-Stream-Pipelines im vergangenen September veröffentlicht. Später am selben Tag erklärte Nikolai Patruschew, Sekretär des russischen Sicherheitsrates, er habe keine Informationen darüber, wer genau die Sprengungen an den Ostsee-Gasleitungen organisiert habe. Im Gespräch mit Reportern vor einem Treffen der Sicherheitsbeamten im Kreml betonte Patruschew, man müsse die US-Amerikaner fragen, die darüber berichteten. Er wisse selbst nicht, wer die Nord-Stream-Pipelines in die Luft gesprengt habe.

Der Artikel wurde von Hersh als erster Beitrag in seinem neu eingerichteten Blog auf der Webseite Substack veröffentlicht. Nach Angaben einer anonymen Quelle, die direkt über die Angelegenheit unterrichtet sein soll, sei der Angriff auf die Pipelines vom Weißen Haus in Auftrag gegeben und vom US-Auslandsgeheimdienst CIA zusammen mit Tauchern der US-Marine durchgeführt worden. Im vergangenen Juni habe eine Einsatzgruppe unter dem Deckmantel der NATO-Übung BALTOPS 22 Sprengsätze an den Pipelines platziert. Am 26. September seien die Bomben durch ein Signal einer Sonarboje, die von einem norwegischen Aufklärungsflugzeug abgesetzt worden sei, ferngezündet worden.

Kurz nach den Explosionen bezeichnete Moskau den Vorfall als Terroranschlag. Zwar machte der Kreml die USA für die Sabotage nicht verantwortlich, erklärte aber, dass Washington am meisten von dem Vorfall profitiert habe. Infolge des Angriffs hätte Washington mehr Möglichkeiten, Europa von der Gasversorgung aus Russland abzutrennen und die Lücken durch Flüssiggas aus den Vereinigten Staaten zu ersetzen.

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