Brasilien: Bolsonaro-Anhänger stürmen Kongressgelände – Präsident Lula laut Berichten evakuiert
Anhänger des vormaligen brasilianischen Präsidenten Jair Bolsonaro haben den Kongress in der Hauptstadt Brasília gestürmt. Sie schlugen die Scheiben der Fassade ein und drangen in die Eingangshalle vor, wie am Sonntag im Fernsehsender Globo zu sehen war. Zuvor waren bereits Hunderte von Demonstranten auf das Gelände um das Parlaments vorgedrungen und auf das Dach des Gebäudes gelangt. Die Polizei setzte Pfefferspray und Blendgranaten ein, konnte die Unterstützer des früheren rechtsgerichteten Staatschefs Bolsonaro aber nicht aufhalten.
Imagens de destruição na sede do STF. pic.twitter.com/Rck4tYVhZi
— Metrópoles (@Metropoles) January 8, 2023
Bolsonaristas seguem invandido o Palácio do Planalto pela rampa do edifício. pic.twitter.com/xi5kQSiZTN
— Metrópoles (@Metropoles) January 8, 2023
"Ich verurteile diese antidemokratischen Handlungen, die dringend mit der Härte des Gesetzes geahndet werden müssen", schrieb der Senatspräsident Rodrigo Pacheco auf Twitter. "Ich habe mit dem Gouverneur des Bundesdistrikts, Ibaneis Rocha, telefoniert, mit dem ich in ständigem Kontakt stehe. Der Gouverneur teilte mir mit, dass der gesamte Polizeiapparat sich darauf konzentriert, die Situation unter Kontrolle zu bringen."
Nach dem Angriff auf den Kongress zogen Bolsonaro-Anhänger auch zum Obersten Gerichtshof. Sie hätten dort Scheiben eingeworfen und seien in die Lobby vorgedrungen, berichtete das Nachrichtenportal G1. Später zogen sie demnach auch zum Regierungssitz Palácio do Planalto.
Bolsonaristas outside the Supreme Court building moments ago pic.twitter.com/aJtGCcXl3w
— Brazil Update (@BrNewsUpdate) January 8, 2023
Brazilians storm the Senate Chambers (and other locations) throughout Brasilia, the capital. Looks like the Brazilians have not given in and are rejecting the stolen election with their own January 6th - on January 8th. pic.twitter.com/Zk6h9Anliq
— Ian Smith (@iansmithfitness) January 8, 2023
Laut Social-Media-Berichten soll der erst am 1. Januar 2023 ins Amt wieder eingeführte Präsident Luiz Inácio Lula da Silva in eine sichere Unterkunft evakuiert worden sein. Offizielle Stellungnahmen dazu liegen noch nicht vor.
Part 3 - #Breaking_News - #LulaPresidente Brazil Rises Against #LulaPresidente 🇧🇷 #Lula - residence of the President of #Brazil captured by sypporters of #Bolsonaro. #LulaEoBrasilSubindoARampa ⚠️ Warning: Violence pic.twitter.com/oIksE8nzQU
— The Reality Report (@TheRealityRepo2) January 8, 2023
In Brazil now: right wing mobs of Bolsonaro supporters have attempted an insurrection & tried to take the congress building & other govt institutions in the capital Brasilia. This is a dangerous threat to the progressive project led by Lula pic.twitter.com/iRoLrgsATj
— Manolo De Los Santos (@manolo_realengo) January 8, 2023
Der vormalige Präsident Bolsonaro unterlag im vergangenen Oktober dem Linkspolitiker Luiz Inácio Lula da Silva in der Stichwahl und musste somit zum Jahreswechsel aus dem Amt scheiden. Ausdrücklich anerkannt hatte er seine Niederlage nie. Radikale Anhänger des Ex-Militärs hatten bereits nach der verlorenen Stichwahl immer wieder gegen Lulas Sieg protestiert und die Streitkräfte des Landes zu einem Militärputsch aufgerufen. Entgegen den Gepflogenheiten hatte Bolsonaro auch nicht an der Amtseinführung seines Nachfolgers Lula am Neujahrstag teilgenommen, sondern war mit seiner Familie in die USA geflogen.
Die Rolle Bolsonaros bei den aktuellen Protesten ist noch unbekannt. Laut Twitter-Meldungen befindet sich der ehemalige Präsident derzeit ebenfalls in der brasilianischen Hauptstadt.
A massive crowd surrounds Jair Bolsonaro... pic.twitter.com/RLjNqaQJt4
— Citizen Free Press (@CitizenFreePres) January 8, 2023
Mehr zum Thema - Brasilien – Quo vadis mit Lula da Silva?
(rt/dpa)
Durch die Sperrung von RT zielt die EU darauf ab, eine kritische, nicht prowestliche Informationsquelle zum Schweigen zu bringen. Und dies nicht nur hinsichtlich des Ukraine-Kriegs. Der Zugang zu unserer Website wurde erschwert, mehrere Soziale Medien haben unsere Accounts blockiert. Es liegt nun an uns allen, ob in Deutschland und der EU auch weiterhin ein Journalismus jenseits der Mainstream-Narrative betrieben werden kann. Wenn Euch unsere Artikel gefallen, teilt sie gern überall, wo Ihr aktiv seid. Das ist möglich, denn die EU hat weder unsere Arbeit noch das Lesen und Teilen unserer Artikel verboten. Anmerkung: Allerdings hat Österreich mit der Änderung des "Audiovisuellen Mediendienst-Gesetzes" am 13. April diesbezüglich eine Änderung eingeführt, die möglicherweise auch Privatpersonen betrifft. Deswegen bitten wir Euch bis zur Klärung des Sachverhalts, in Österreich unsere Beiträge vorerst nicht in den Sozialen Medien zu teilen.